Antrag: Bodenzustandserhebung zum Schutz klimarelevanter Böden

Böden in Deutschland speichern mehr als doppelt so viel CO2 wie die Wälder einschließlich Totholz

In einem Antrag hat Dr. Bernd Murschel die Bedeutung der Böden als Kohlenstoffspeicher im Zusammenhang mit dem Klimaschutz abgefragt. 

Nach den Ergebnissen der bundesweiten Bodenzustandserhebung durch das Thünen-Institut ist im obersten Meter landwirtschaftlich genutzter Böden mit insgesamt rund 2,5 Mrd. Tonnen Kohlenstoff mehr als doppelt so viel Kohlenstoff gespeichert, als in allen Bäumen (inkl. Totholz) in den Wäldern Deutschlands (1,17 Mrd. Tonnen).

Das ist elf Mal so viel Kohlenstoff wie Deutschland im Jahr 2016 an COemittiert hat. Der Speicherung von CO2 in Biomasse und als Kohlenstoff der Böden (Humus) kommt daher eine wichtige Bedeutung im Rahmen des Klimaschutzes zu. Darüber hinaus erfüllt ein Humusmanagement die zentrale landwirtschaftliche Aufgabe, effizient und energiesparend qualitativ hochwertige Lebensmittel zu erzeugen. Der Schutz klimarelevanter Böden ist deshalb eine nachhaltige Aufgabe.

Die deutlich größten Vorräte an organischem Kohlenstoff weisen Böden unter Dauergrünland, gefolgt von Waldböden und knapp dahinter die Ackerböden auf. Innerhalb landwirtschaftlich genutzter Böden nehmen Moor- und moorähnliche Böden eine Sonderstellung ein. Sie zeigen ein Vielfaches an Kohlenstoffspeicherung gegenüber den mineralischen Böden.

Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Landwirtschaft – durch Extremwetterlagen, weniger Niederschläge in den Sommermonaten sowie steigende Temperaturen – zeigen, dass die Produktionsrisiken zunehmen.  Maßnahmen des Humusaufbaus bieten im Rahmen eines verlustarmen Nährstoffmanagements vielfältig positive Wirkungen und Chancen sowohl für die Bodenfruchtbarkeit und Ertragssicherheit als auch für den Boden- und Klimaschutz.  

Als Fazit bleibt: Dass Humus in mineralischen Böden eine maßgebliche Funktion für den Klimaschutz und die Fruchtbarkeit der Standorte darstellt. Eine Klimaanpassungsstrategie in der Landwirtschaft muss deshalb den Humusaufbau und ein nachhaltiges Humusmanagement beinhalten. Einen besonderen Schutz benötigen die Moor- und moorähnlichen Böden, die bei nicht fachgerechter Nutzung eine starke Quelle für die Freisetzung von Treibhausgasen darstellen.

Das Umweltministerium Baden-Württemberg bestätigt in seiner Beantwortung des Antrags: „Diese Zahlen und Ergebnisse unterstreichen die Verantwortung der Landwirtschaft in Deutschland für den Erhalt und Aufbau des Corg (Kohlenstoff)-Vorrates durch ein nachhaltiges Humusmanagement oder wo möglich durch Nutzungsänderungen."

 



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