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Ammoniak (NH3) ist ein Gas mit negativen Auswirkungen auf Umwelt und menschliche Gesundheit. Es trägt zur Eutrophierung, Versauerung und durch Reaktionen in der Atmosphäre mit anderen Gasen maßgeblich zur Feinstaubbildung bei.
Aus diesem Grund stellte der Agraringenieur und umweltpolitische Sprecher der Landtagsfraktion Grüne, Dr. Bernd Murschel, im Mai einen Antrag an die Landesregierung, um dieses Problem aufzuzeigen und abzufragen, in welchem Maße Baden-Württemberg hiervon betroffen ist, aber auch inwiefern das Land hier bereits aktiv wurde.
Besonders hohe Ammoniakkonzentrationen, etwa in der Umgebung von großen Tierhaltungsanlagen, können zu direkten Schäden an der Vegetation führen. Und auch eine erhöhte Düngemittelausbringung – wie sie jährlich ab dem 1. Februar stattfindet – sorgt nicht nur für erhöhte Stickstoffwerte im Wasser. Auch zu den Ammoniak-Emissionen tragen Gülle- und Festmistlagerung und -ausbringung entscheidend bei.
Die Begrenzung und Verminderung der Ammoniak-Emissionen müssen daher an den maßgeblichen Quellen ansetzen. Die Richtlinie über Nationale Emissionshöchstmengen – kurz NEC-Richtlinie (2001/81/EG) – reguliert unter anderem den Ausstoß von Ammoniak. Laut dieser Richtlinie sind Senkungen um fünf Prozent bis 2020 und um 29 Prozent bis 2030 gegenüber dem Referenzjahr 2005 auf nationalem Level vorgesehen. Besonders in Regionen mit intensiver Viehwirtschaft fällt eine große Menge Gülle und Festmist an.
Ein erheblicher Teil der Ammoniak-Emissionen in Baden-Württemberg ist auf Lagerung und Ausbringung zurückzuführen. Dies zieht Folgen für die örtliche Bevölkerung nach sich.
Entsprechende Maßnahmen könnten diese Folgen jedoch deutlich verringern. Baden-Württemberg – technologisch hervorragend aufgestellt – kann hier durch Best Practice eine Vorreiterrolle im Bund einnehmen.
Jetzt ging die Stellungnahme des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz ein. Dr. Bernd Murschel bewertet die Antwort wie folgt: "„Nach landläufiger Auffassung wird die Emission von Feinstaub mit dem Auto verbunden. Dass auch Ammoniak einen erheblichen Anteil mit lokal hohen Konzentrationen an diesen Emissionen innehat, ist wenig bekannt.
Seit 10 Jahren bleiben die Ammoniakemissionen auf einem hohen Niveau, obgleich der Hauptemittent, die Nutztierhaltung mit organischer Düngung zurückgeht. Der gleichzeitige Anstieg der Emissionen etwa aus Gärresten von Biogasanlagen gleicht diesen Rückgang aus. Mit der neuen Düngeverordnung (DüV) wurden dieses Jahr bereits Akzente gesetzt, die in die richtige Richtung gehen und Rahmenbedingungen zur Emissionsminderung setzen. Klar ist aber, dass der Herausforderung der lokal noch immer hohen Emissionswerte weiterhin begegnet werden muss. Aus Perspektive der Emissionsminderung macht es daher Sinn, die Zahl der Nutztiere zu senken. Darüberhinaus müssen Neuerungen zur Emissionsminderung konsequent umgesetzt werden."
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