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P R E S S E M I T T E I L U N G

Pressemitteilung der Landtagsabgeordneten Thekla Walker und Dr. Bernd Murschel

Mehr Ökolandbau im Kreis Böblingen
Landwirte in Baden-Württemberg sehen den ökonomischen Vorteil der Produktion von Biolebensmitteln. Land fördert den Umstieg im Interesse von Verbrauchern und Umwelt.

Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Baden-Württemberg wächst stetig, das ergab die Antwort des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz auf einen Antrag der Fraktion GRÜNE im Landtag Baden-Württemberg.

Diese Entwicklung ist zur Freude der beiden Wahlkreisabgeordneten Walker und Dr. Murschel auch im Landkreis Böblingen zu beobachten. Bauten die Landwirte im Kreis Böblingen 2010 noch auf 982 Hektar Bioerzeugnisse an, weiteten sie die Fläche bis 2015 auf 1.274 Hektar aus. Das entspricht einem Zuwachs um fast 30 Prozent. Auch die Zahl der Betriebe, die nach Öko-Kriterien arbeiten, hat sich erhöht. 2015 liegt ihre Zahl im Kreis Böblingen bei 29 Betrieben, 2010 waren es erst 23 Betriebe.

„Unsere bäuerlichen Betriebe erkennen zunehmend die Chancen des Ökolandbaus. Die Verbraucherinnen und Verbraucher fragen Biolebensmittel aus der Region verstärkt nach. In diesem Segment funktioniert der Markt. Gleichzeitig profitieren Natur, Umwelt und Mensch“, sagt Dr. Bernd Murschel, der umweltpolitische Sprecher der GRÜNEN im Landtag und Wahlkreisabgeordnete im Wahlkreis Leonberg-Herrenberg. Da die Zahl der Betriebe, die nach Öko-Kriterien arbeiten, trotz des allgemeinen Trends zu immer weniger aber größeren landwirtschaftlichen Unternehmen steigt, sieht Murschel die Förderung von Ökolandbau als wichtiges Instrument, um einem Höfesterben entgegenzuwirken.

Während die Zahl der konventionellen Landwirtschaftsbetriebe in der Zeit von 2010 bis 2015 landesweit um rund acht Prozent abgenommen hat, stieg die Zahl der Öko-Betriebe um 15,7 Prozent. Im Kreis Böblingen sank die Zahl der konventionell wirtschaftenden Betriebe von 666 auf 623, was einem etwas moderateren Rückgang um 6,5 Prozent entspricht. Gleichzeitig stieg die Zahl der Öko-Betriebe um 26 Prozent.

2.915 Betriebe dürfen sich in Baden-Württemberg aktuell als Öko-Betriebe bezeichnen. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche im Land ist von 2010 bis 2015 um 14,4 Prozent auf 101.115 Hektar gestiegen. Die grün geführte Landesregierung hat seit 2011 viele Fördermaßnahmen für den Ökolandbau auf den Weg gebracht. So werden Ökobetriebe bei der Investitionsförderung stärker berücksichtigt, mit Hilfe des Förderprogramms für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) wird die Umstellung auf den Ökolandbau gefördert und auch die Kontrollen der Öko-Kontrollstellen werden bezuschusst.

„Der Umstieg auf Bioproduktion lohnt sich, er ist aber mit viel Aufwand und Kosten verbunden. Hier leisten wir als Land Unterstützung. Wir verfahren nach dem Grundsatz, Steuermittel vorrangig dort einzusetzen, wo die Gesellschaft insgesamt profitiert. Das tut sie bei der Ökoförderung durch gesunde Lebensmittel und mehr Natur- und Tierschutz“, so Thekla Walker, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN und Wahlkreisabgeordnete im Wahlkreis Böblingen-Sindelfingen-Schönbuch.

Die Landesregierung werde laut Walker die Förderung des Ökolandbaus weiter ausbauen. So sollen beispielsweise Musterregionen eingerichtet werden, in denen modellhafte Lösungen für aktuelle Fragestellungen erprobt werden können. Dazu zählen etwa die Schaffung und Stärkung regionaler Märkte, die Umstellung auf Ökolandbau oder die Kooperationen mit Verbrauchern.

Hintergrund:

·         Nach den Grundsätzen des Ökolandbaus  verzichten die Betriebe auf chemisch-synthetische Pestizide und nutzen zur Düngung  geringere und rein organische Mittel. Zusammen mit einem geringeren Viehbesatz pro Fläche, einer schonenden Bodenpflege, einer vielfältigeren Betriebsstruktur und weiteren Faktoren führt dies zu einer deutlich höheren Artenvielfalt.

·         Ökologisch bewirtschaftete Betriebe beherbergen bis zu 30 Prozent mehr Arten auf ihren Flächen. Hohe biologische Vielfalt spielt für die Erhaltung von natürlichen Prozessen eine große Rolle. Dazu gehören zum Beispiel die natürliche Schädlingsregulierung, die Bestäubung von Obstblüten durch Insekten und Auf- und Abbauprozesse im Boden.

·         Bioprodukte enthalten rund 180-mal weniger Pestizid-Rückstände als konventionelle Produkte, sind frei von Gentechnik und kommen aus Betrieben in denen die Tiere besseren Lebensbedingungen ausgesetzt sind.

·         Zudem schont der Ökolandbau durch den Wegfall von chemischen Pflanzenschutzmitteln, Grundwasser, Flüsse und Seen und bindet mit ökologischen Ackerböden mehr CO2, was sich wiederum positiv auf Umwelt und Klima auswirkt.

·         Bio-Lebensmittel verzeichneten 2015 ein zweistelliges Umsatzplus von 11,1 Prozent.

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