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Bis auf den letzten Platz besetzt waren die Stühle in den heimeligen Räumen der Buchhandlung „Bücherwurm“ am Marktplatz in Leonberg zum Fachgespräch "Industrie 4.0 - Welche Qualifikationen brauchen wir zukünftig? - Konsequenzen für den Industriestandort Baden-Württemberg“, zu dem der Landtagsabgeordnete Dr. Bernd Murschel mit Dr. Desiderio Sonje, Geschäftsführer der Firma WebConsult, einen kompetenten Referenten geladen hatte.
Ganz klar kristallisierte sich heraus, dass mit der Digitalisierung immer weitere Bereiche der Wirtschaft auch neue Qualifikationen benötigt werden. „Es braucht ein offeneres weites Denken“ so Dr. Sonje, der als ausgebildeter Soziologe und Wirtschaftswissenschaftler nationale und internationale Unternehmen berät und auch an zahlreichen wissenschaftlichen Studien zur Implementierung neuer Technologien beteiligt war. Gerade dieses bereichsübergreifende Denken sei aber in Deutschland noch wenig ausgeprägt. Die Anforderungen an die Beschäftigten seien in einem schnellen Wandel begriffen. Die Digitalisierung der Wirtschaft verkürze die Halbwertszeit von Wissen deutlich.
Sehr rege diskutierten die Anwesenden im Anschluss an den Vortrag des Unternehmensberaters.
Dabei zeigte sich auch, dass in Zukunft nicht nur um qualifizierte Akademiker benötigt werden, sondern dass es bereits jetzt gerade im Handwerk an Nachwuchs mangle. Auch hier kommt der Qualifizierung der Mitarbeiter in Aus- und Weiterbildung eine Schlüsselrolle zu. Auch die Fragen der sozialen Sicherungssysteme einer Zukunft, in der viele Arbeitsplätze automatisiert werden, wurden diskutiert. „Ganz sicher wird die Digitalisierung in einer immer globaler agierenden Wirtschaft unser Leben stärker bestimmen“, so Bernd Murschel. „Die grün-geführte Landesregierung hat sich auf diesen Wandel eingestellt. In allen relevanten Bereichen von Bildung über Energie und Verkehr bis hin zur Wirtschaft hat die Digitalisierungsstrategie sichtbar Formen angenommen“. Im Staatsministerium koordiniere die Stabstelle Digitalisierung alle digitalisierungsrelevanten Aktivitäten der Landesregierung. Das Wirtschafts- und das Wissenschaftsministerium haben federführend mit Akteur*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft eine Digitale Agenda ausgearbeitet. Auszubildende werden in Lernfabriken 4.0 auf die künftigen Herausforderungen vorbereitet. Die Medienbildung sei im Bildungsplan verankert worden.
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