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Passend zum Martinstag luden die ambulanten und stationären Dienste in Weil der Stadt politisch Verantwortliche zum Gespräch über aktuelle Entwicklungen der Altenhilfe ein. Der Einladung zum „politischen Martini“ gefolgt ist Dr. Bernd Murschel aus Leonberg, seit 2006 für die Grünen im Landtag von Baden-Württemberg.
Ursula Groß, Geschäftsführerin und Hausleiterin, begrüßte die Gäste aus der Sozialstation und der Beratungsstelle Weil der Stadt, aus den Seniorenzentren Haus Michael und Bürgerheim sowie von Seiten der Stadtverwaltung. Sie stellte den Bezug zu einem guten Martins-Brauch her: Seit jeher wird an dem Heiligengedenktag auf das vergangene Jahr zurückgeschaut und die gerechte Verteilung der eingefahrenen Erträge angemahnt.
Kernthemen des Gesprächs waren Entwicklungen durch aktuelle Änderungen im Landesrecht: Die Landesheimbau-Verordnung verfolgt eine neuartige Leitidee für das Zusammenleben älterer Menschen mit Unterstützungsbedarf. Dies wird auch durch verbindliche Vorgaben konkretisiert, wie beispielsweise dass Heimplätze nur als Einzelzimmer angeboten werden sollen und die Größe der Wohngruppen begrenzt sein soll. Des Weiteren ist eine neue Personalverordnung für stationäre Einrichtungen im Entstehen. Hier sorgen die Überlegungen zur Abdeckung der Nachtdienste und der Anerkennung medizinischer und sozialer Berufe als Fachkräfte für erheblichen Diskussionsstoff.
Murschel zeigte ein offenes Ohr für die Auswirkungen dieser Entwicklungen und die Anregungen aus der Altenhilfepraxis. In nicht wenigen Punkten erschienen ihm die Wünsche der Pflegepraktiker einleuchtend. „Wenn es beispielsweise um die Aufwertung und konsequente Berücksichtigung der Fachlichkeit von Pflegenden geht“, so Murschel, „bin ich ganz bei Ihnen.“
In dem Gespräch wurden jedoch auch Forderungen nach mehr Unterstützung durch die Landespolitik laut: Ingrid Müller, Regionalleitung des Verbunds „Keppler-Stiftung in der Region Böblingen“, reklamierte das Entgegenkommen der Heimaufsichten. Bei der Umsetzung der Landesheimbau-Verordnung seien die stationären Einrichtungen darauf angewiesen. Außerdem sieht sie in der Finanzierung der geplanten Neurungen Unklarheiten: Völlig offen sei etwa die Frage, wie die „budgetneutrale“ Anpassung an die ab Januar geltenden Pflegegrade durchgeführt werde. Die ambulanten Dienste erklärten, dass auch im Landkreis Böblingen zu wenige Beratungsstellen zur Verfügung stünden. Das derzeitige Beratungsangebot in Weil der Stadt wird durch die Sozialstation getragen und von einem Förderverein unterstützt. Für eine langfristige Sicherstellung der Beratung sei jedoch eine Unterstützung aus öffentlichen Mitteln dringend erforderlich.
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