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Pressemitteilung vom 3. September 2014

Erfolgreiches Engagement des Landes und der Kommunen für einen sauberen Bodensee

Grüne Landtagsabgeordnete Dr. Murschel und Lehmann besuchten Institut für Seen­forschung in Langenargen

 

Im Rahmen ihrer Sommertour besuchtendie beiden grünen Landtagsabgeordneten Siegfried Lehmann aus Radolfzell und sein Fraktionskollege Dr.Bernd Murschel aus Leonbergdas Institut für Seenforschung (ISF) in Langenargen und informierten sich über die Sicherung der guten Wasserqualität des Bodensees.Derzeit ruht der Politikbetrieb in der Landeshauptstadt. Dies nahmen die beiden grünen Landtags­abgeordneten Siegfried Lehmann aus Radolfzell und sein Fraktionskollege Dr. Bernd Murschel aus Leonberg auf ihrer Sommertour zum Anlass, sich beim Instituts für Seenforschung (ISF) in Langen­argen über die Sicherung der guten Wasserqualität des Bodensees zu informieren.

Die kontinuierliche Beobachtung und Bewertung der Gewässerökologie, des Bodensees und seiner baden-württembergischen Zuflüsse, sowie der natürlichen Seen im Land sind die Hauptaufgaben des Instituts, wie die beiden Abgeordneten im Gespräch mit Dr. Herbert Löffler, stellvertretender Instituts­leiter, und seinem Kollegen Dr. Martin Wessels erfuhren. Wissenschaftler und Mitarbeiter verschie­denster Bereiche stehen dabei in engem Austausch mit anderen Einrichtungen auf nationaler und internationaler Ebene.

Die unterschiedlichen Nutzungsinteressen des Bodensees stehen dabei immer im Fokus und das ISF arbeitet eng mit der 1959 als Antwort auf die zunehmende Verschmutzung des Sees gegründeten „Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee“ (IGKB) zusammen.

Erfolgreich war die mit allen Anrainerstaaten gemeinsame Bekämpfung  der Verschmutzung und Überdüngung des Sees, die ab Mitte der 50er Jahre begann und ihren Höhepunkt in den 70er Jahren hatte. Wobei es sich hier um langwierige Prozesse handelt, wie die beiden Wissenschaftler betonten, und sich der Bodensee jetzt seinem ursprünglichen Zustand als nährstoffarmer Voralpensee nähere. Gerade vor dem Hintergrund, dass der Bodensee für ca. 5,5 Millionen Menschen als Trinkwasser­speicher dient, ist dies von großer Bedeutung.

In der aktuellen Diskussion um eine Erhöhung des Phosphoreintrages sei es einhellige Meinung aller Seenforschungsstellen rund um den Bodensee, so die Wissenschaftler des ISF, dass aus Sicht der Gewässerökologie eine Veränderung im Sinne einer erhöhten Phosphormenge aus den Kläranlagen einen Eingriff mit ungewissem Ausgang darstelle, da die Natur nicht linear reagiert und es unter Umständen zu sprunghaften Entwicklungen kommen könne. Zudem sei der See im derzeitigen Zustand als stabil gegenüber klimatischen Veränderungen zu betrachten, was angesichts der großen Herausforderungen des Klimawandels unabdingbar sei. Der niedrige Phosphorgehalt garantiere die wichtige Sauerstoffversorgung im tiefen Wasser und sichert die notwendige Zirkulation im See.

Aufgrund zurückgehender Felchenbestände werden derzeit immer wieder Stimmen laut, die eine Erhöhung des Phosphoreintrages fordern, um die Berufsfischerei am Bodensee zu unterstützen. Derzeit liegt der Gehalt im See bei 6 Mikrogramm im Gegensatz zu einem Maximum von 84 Mikro­gramm im Jahresmittel Ende der 70er Jahre.

Die beiden Landtagsabgeordneten der Grünen waren sich mit den Wissenschaftlern darin einig, dass man die vielfältigen Nutzungsbedingungen des Bodensees in eine Gesamtbetrachtung einschließen und insgesamt die erreichte gute Wasserqualität dringend zu halten ist. Die Erhöhung des Eintrags von Phosphor in den Bodensee lehnen Murschel und Lehmann ab: „Die Verbesserung der Wasser­qualität in den letzten Jahrzehnten ist eine Erfolgsgeschichte für den Bodensee. Eine Rolle rückwärts können wir uns hier nicht vorstellen.“Zudem würde sichnach Einschätzung der Wissenschaftler des ISF,der von den Fischern gewünschtePhosphatgehalt,erst nachmindestensein bis zwei Jahrzehnten einstellen.

Der Fischerei wollensiedie Abgeordnetenmit anderen Mitteln unter die Arme greifen: „Es gibt große Entwicklungschancen für die Bodenseefischerei jenseits der Steigerung des Phosphoreintrages, wie eine Flexibilisierung des Fischfangs, Aquakulturen und die Einführung der geschützten Bezeichnung „Bodenseefisch“. Das ist der richtige Weg“, so Murschel und Lehmann abschließend.



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