Pressemitteilung vom 7. September 2012

Grüne zum Biosprit

Dr. Bernd Murschel: Zehn Prozent Biospritbeimischung ist der falsche Weg – Wir wollen effiziente Alternativen statt einer Ausdehnung der Anbauflächen für Energiepflanzen

 

„Die kritische Debatte in der Fachwelt zeigt deutlich, dass E10-Biosprit mehr Probleme schafft als löst“, sagt Dr. Bernd Murschel, klimaschutzpolitischer Sprecher der Fraktion Grüne im Landtag von Baden-Württemberg. „Waldrodungen, Monokulturen, Verteuerung von Lebensmitteln und weltweite Verschärfung des Hungerproblems sind die Schlagworte, um die es geht. Mit einem Festhalten am E10-Biosprit fährt die Bundesregierung mit Volldampf in die Sackgasse", so Bernd Murschel. Die Fraktion Grüne möchte keine Energiewende auf Kosten der Länder des Südens. „Der Import von Biokraftkraftstoffen führt ohnehin nur zu einer geringen Reduzierung von Treibhausgasen, weshalb die Europäische Energieagentur vom Anbau von Biomasse für Biokraftstoffe inzwischen abrät – wird doch dazu Regenwald abgeholzt und damit überhaupt erst große Mengen von im Boden gebundenen CO2 freigesetzt.“ Der Agrarexperte Murschel freut sich deswegen über die klare Aussage von Prof. Grethe von der Universität Hohenheim, man wolle keine weitere Ausdehnung des Anbaus von Energiepflanzen in Baden-Württemberg und anderswo, denn man könne sich weder weiter ansteigende Pachtpreise noch mit Lebensmitteln konkurrierender Maisanbauflächen oder einen weiteren Rückgang der Artenvielfalt leisten.

 

„Wir setzen bei der Energiewende auf Alternativen“, so Murschel. Der zusätzliche Beitrag der Biomasse zur Energiewende und zum Klimaschutz müsse deshalb verstärkt auf die Reststoffverwertung setzen. „Hier schlummern noch große Potentiale", ist sich Murschel sicher. Derzeit würden nur rund 50 Prozent der Bioabfälle gesammelt. „Der Bund muss endlich die falschen Anreize im EEG korrigieren. Die Verwendung von Rest- und Abfallstoffen für die Herstellung von Biogas muss bessergestellt werden und für den Anbau von Energiepflanzen müssen Humusbilanz und Fruchtfolgen stimmen“, sagt Murschel abschließend.

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