Grüne: Mehr Geld im System löst kein Problem - Murschel für Vernetzung medizinischer Strukturen und bessere Rahmenbedingungen für Landärzte

Pressemitteilung vom 4. August 2011

 

„Das Problem ist hinlänglich bekannt: Hierzulande sind bereits heute 23 Prozent der Hausärzte über 60 Jahre alt. Die Bereitschaft junger Ärzte und Ärztinnen, auf dem Land eine Praxis zu betreiben, sinkt. Deshalb sprechen wir Grünen uns bereits seit langem für ein Zusammenwirken des Landes mit den Kommunen und der kassenärztlichen Vereinigung (KV) aus, um stärkere Anreize für die Niederlassung insbesondere von Haus-, Kinder- und Frauenärzten in unterversorgten Räumen zu schaffen“, kommentiert Bernd Murschel, Sprecher der grünen Landtagsfraktion für den ländlichen Raum, die Lage. „Mehr Geld in einem falschen System löst kein Problem. Statt die medizinischen Versorgungsstrukturen auf die Alterung unserer Gesellschaft auszurichten und umzubauen, werden die Versicherten die Folgekosten des schwarz-gelben Versorgungsgesetzes über Zusatzbeiträge zu zahlen haben, ohne dass Versorgungsengpässe verhindert werden“, kritisiert Murschel.


Der Schlüssel zur Sicherung der flächendeckenden medizinischen Versorgung liegt nach Überzeugung der Grünen in neuen Formen der Vernetzung medizinischer Strukturen. “Medizinische Versorgungszentren (MVZs) können mehrere Ortschaften versorgen. Und sie bieten jungen Ärzten die Möglichkeit, sich ohne wirtschaftliches Risiko zu betätigen“, erläutert Murschel. „Anstatt eine Art „Strafversetzung“ aufs Land einzuführen, brauchen wir bessere Rahmenbedingungen für Landärzte und eine neue Sicht auf die herausfordernde Tätigkeit von Allgemeinmedizinern. Maßnahmen wie Rotationssysteme, Umsatzgarantien oder Teilzulassungen sind daher sinnvoll. Zudem müssen regionale Notfallpraxen aufgebaut werden, um der Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit von Landärzten ein Ende zu setzen und geregelte Arbeitszeiten zu ermöglichen“, so Murschel.


Darüber hinaus geht es den Grünen darum, eine Neuverteilung zwischen den Berufsgruppen vorzunehmen. „Besonders qualifizierte Pflegekräfte können auch selbständig heilberufliche Tätigkeiten aus dem ärztlichen Aufgabenbereich übernehmen. Wohnortnahe Versorgung kann z.B. durch die „Gemeindeschwester“ sichergestellt werden, die Hausbesuche macht, Prävention betreibt und eine gesprächsintensivere medizinische Betreuung möglich macht", zeigt sich Murschel überzeugt.

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